Meine Leidenschaft zur Menschenfotografie entdeckte ich bei einem Fotoworkshop in München. Dies war für mich wie die Begegnung mit einem Vorschlaghammer. Ich hasste es zu jener Zeit Menschen anzusprechen und mich selbst zu zeigen. Bei dem Workshop waren wir plötzlich angehalten wildfremde Menschen auf der Straße anzusprechen, um ein Portrait von ihnen zu machen. Nachdem ich mich überwunden hatte, begann mir das Ganze eine riesigen Spaß zu machen. Diese Freude begleitet mich bis heute.
Spannend war die Erfahrung, die ich nach meiner depressiven Erkrankung in Form der Selbsttherapie machte. Menschen, die sich nicht mögen oder akzeptieren, stehen nicht gern im Focus der Kamera. Es ist unangenehm, diese ständig auf sich zu spüren. Genau an diesen Punkt musste ich kommen. Dieser Seitenwechsel im Focus der Kamera macht etwas mit dir. Nach vier Stunden Shooting gibst du auf und hast Spass an dem Ganzen. Außerdem weiss ich nun aus einer Erfahrung, wie man sich vor der Kamera fühlt.